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Klinik für Urologie

Chefarztsekretärin
Gabriele Radtke

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Klinik für Urologie

Gutartige Prostatavergrößerung

Einführung

Die Prostata oder auch Vorsteherdrüse ist eine Drüse von Größe und Form einer Kastanie. Durch die Prostata verläuft die Harnröhre und Teile der Samenwege. Die Prostata liegt unterhalb der Harnblase und produziert den milchig trüben Anteil des Ejakulates. Bei der gutartigen Prostatavergrößerung handelt es sich um eine altersabhängige Größenzunahme der Prostata, diese darf nicht mit dem gefährlichen Prostatakrebs verwechselt werden. Entscheidend für die Notwendigkeit einer Behandlung sind die Beschwerden des Patienten.   

In der Regel sind Männer ab dem 50. Lebensjahr von einer gutartigen Prostatavergrößerung betroffen. Die Patienten leiden zumeist unter Problemen beim Wasserlassen und häufigem, auch nächtlichem Harndrang. Der Harnstrahl ist abgeschwächt. Ohne Behandlung kann es zur zunehmenden Bildung von Restharn in der Blase kommen, bis hin zum Harnverhalt (Unmöglichkeit, die Blase zu entleeren).   

65 Prozent der 65-jährigen haben eine vergrößerte Prostata. Dieser Anteil steigt bis zum 80. Lebensjahr auf beinahe 90 % an. Generell gilt, dass ab dem 45. Lebensjahr die Vorsorgeuntersuchung der Prostata 1 x jährlich zu empfehlen ist. Bei dieser Untersuchung wird auch eine gutartige Vergrößerung erkannt.

Diagnose

Bei der Vorstellung des Patienten wird zunächst ein Aufnahmegespräch durchgeführt. Hierbei werden die Beschwerden des Patienten sowie die einzelnen Symptome beim Wasserlassen erfasst. Es folgt eine körperliche Untersuchung und die Tastuntersuchung der Prostata durch den Enddarm. Des Weiteren wird eine Ultraschalluntersuchung sowohl der Prostata als auch der Nieren und der Harnblase durchgeführt. Es erfolgt außerdem eine Messung des Harnstrahls und des Restharns sowie eine Untersuchung der Laborparameter (PSA-Wert, Nierenwerte, Urinuntersuchung). In Einzelfällen ist eine Röntgenuntersuchung der Nieren erforderlich.

Therapie

Abhängig von der Symptomatik, d. h. von den Beschwerden des Patienten sowie vom Schweregrad der Vergrößerung ist evtl. eine medikamentöse Therapie ausreichend. Falls eine operative Behandlung notwendig ist, erfolgt diese in der Regel endoskopisch mittels Ausschälen der Prostata (TURP = transurethrale Resektion der Prostata). Bei dieser Operationstechnik wird in Narkose ein sogen. Endoskop über die Harnröhre durch den Penis in die Harnblase eingeführt und von dort aus mit einer kleinen Elektroschlinge das Drüsengewebe der Prostata aus der Kapsel herausgeschält. In unserer Klinik wenden wir die sogen. "Dry cut"-Resektionstechnik an, bei der während der Behandlung Blutgefäße "verschweißt" werden und so sehr blutarm operiert werden kann. Auch die bipolare Resektion der Prostata wird in unserer Abteilung durchgeführt. Der Vorteil liegt hier im Vermeiden selten auftretender Elektrolytverschiebungen während der Operation. Weil der Eingriff über die Harnröhre erfolgt, sind keine äußeren Naben sichtbar. Nach der Operation ist der Urin häufig blutig gefärbt. Daher ist für die ersten postoperativen Tage eine Blasenspülung über einen Katheter erforderlich. Normalerweise wird dieser Katheter für 3 Tage belassen. Danach wird der Patient mit wieder normaler Harnblasenentleerung nach Hause entlassen. Vor Entlassung wird der Harnstrahl erneut mittels Harnstrahlmessung und die Blasenentleerung sonographisch überprüft. Als Nebenwirkung der Operation kann ein sogen. "trockener" Samenerguss ohne Beeinträchtigung der Potenz und des Orgasmusgefühls auftreten. Harninkontinenz und Impotenz treten nicht auf.

In wenigen Fällen muss die Prostata über einen Bauchschnitt von der Blase aus entfernt werden, wenn gleichzeitig Blasensteine oder sogenannte Divertikel vorliegen. Hierbei bleibt die Prostatakapsel ebenfalls erhalten. Der Schließmuskel wird nicht verletzt. Es kommt postoperativ wie nach TURP/HoLEP ebenfalls zu keiner Beeinträchtigung der Erektion und der Kontinenz. Der stationäre Aufenthalt dauert ca. 6-7 Tage. In den ersten Tagen nach der OP ist ebenfalls eine Spülung der Harnblase erforderlich. Für etwa 8 Tage ist eine Urinableitung mittels Blasenkatheter notwendig. Vor Entlassung wird der Harnstrahl erneut mittels Harnstrahlmessung und die Blasenentleerung sonographisch überprüft.

Nachbehandlung

Regelmäßige jährliche ambulante urologische Kontrolluntersuchungen, insbesondere die Messung des Harnstrahls und des Restharns sowie regelmäßige jährliche Krebsvorsorgeuntersuchungen.